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BWL-Professor Schiereck: "Der DAX 50 wäre stabiler"

06.01.18 07:00 Uhr

BWL-Professor Schiereck: "Der DAX 50 wäre stabiler" | finanzen.net

Dirk Schiereck » Der BWL-Professor der TU Darmstadt plädiert im Gespräch mit €uro am Sonntag für einen breiter aufgestellten DAX.

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von Wolfgang Ehrensberger, €uro am Sonntag

€uro am Sonntag: Sie fordern eine Ausweitung des DAX 30 auf 50 Titel und sehen breite Unterstützung bei großen Fonds­gesellschaften, die Sie dazu befragt haben. Was soll das bringen?
Dirk Schiereck: Unsere großen Nachbarländer in Europa haben alle Leitindizes mit mehr Aktien, obwohl sie als Volkswirtschaften zum Teil deutlich kleiner sind. Das allein ist schon ein Indikator, dass der DAX 30 den deutschen Markt nur unzureichend repräsentiert.

Wo liegen die Verzerrungen?
Mit dem Finanzsektor und der Autoindus­trie sind im DAX zwei Branchen im Vergleich zur gesamten deutschen Wirtschaft übermäßig stark gewichtet. Und wenn die Siemens-Medizintechnik künftig eigenständig einen Platz im DAX haben möchte, nimmt die Konzentration ja noch zu. Dagegen ist die Immobilienwirtschaft deutlich unterrepräsentiert. Auch Maschinenbau, Medien und Technologie würden den DAX bereichern und repräsentativer für die deutsche Wirtschaft werden lassen.

Welche Einzelwerte wären sinnvoll?
Die Deutsche Wohnen ist da sicher einer der ersten Kandidaten, aber auch Axel Springer, Airbus oder ein Handelswert wie Zalando. Nur würde eine Erweiterung des DAX 30 auf einen DAX 50 wohl nicht vorwiegend mit Blick auf eine möglichst hohe Passgenauigkeit mit der deutschen Volkswirtschaft erfolgen, da die Deutsche Börse anders definierte Auswahlkriterien hat.

Hätte ein DAX 50 andere Eigenschaften?
Die von uns befragten Asset Manager rechnen mit größerer Stabilität gegenüber einzelaktienspezifischen Risiken, zudem mit höherer Liquidität für die DAX-Neulinge. Überdies könnte eine Aufstockung auch die Performance treiben. So ist der MDAX mit 50 Titeln zuletzt deutlich besser als der DAX gelaufen.

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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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